Episode Transcript
[00:00:06] Tamlyn Shimizu: Welcome to Smart in the City, the BABLE Podcast, where we bring together top actors in the Smart City arena, sparking dialogues and interactions around the stakeholders and themes most prevalent for today's citizens and tomorrow's generations.
I am your host Tamlin Shimizu and i hope you will enjoy this episode and gain knowledge and connections to accelerate the change for a better urban life.
Smart in the city is brought to you by BABLE Smart Cities. We enable processes from research and strategy development to co creation and implementation. To learn more about us, please visit the BABLE platform at BABLE Smartcities EU.
This episode is a part of a special series which will be conducted in German by our own CEO and founder Alex Schmidt. We want to reach people across different regions, so don't be surprised when you see different languages popping up without further ado. I hand the mic to Alex.
[00:01:03] Alexander Schmidt: Willkommen bei Smart in the City, dem BABLE Podcast, in dem wir die wichtigsten Akteure in der Smart City Arena zusammenbringen, um Dialoge und Interaktionen zwischen den Stakeholdern für die wichtigsten Themen anzuregen, die für Bürger heute und für die nächsten Generationen am wichtigsten sind. Ich bin heute euer Host, mein Name ist Alex Schmidt und ich hoffe, dass euch diese Folge gefällt und wir euch Wissen vermitteln können, das ihr vorher noch nicht hattet. In diesem Sommer und Herbst haben wir eine spannende Reise quer durch Baden Württemberg, um mit Menschen zu sprechen, die Zweitausendein, die hier in den Städten dieser Region innovative Projekte vorantreiben. Unsere Serie trägt den Namen Smart im Ländle. Wir freuen uns darauf, euch in dieser Reihe nicht nur faszinierende Einblicke in die Entwicklungen und Herausforderungen der Smart Cities im Südwesten zu geben, sondern diese Inhalte zum ersten Mal auch auf Deutsch präsentieren zu können. Es erwartet eine Serie voller Inspiration und zukunftsweisender Ideen und ich bin ultra vor, heute hier zu sitzen in Karlsruhe mit einem wunderbaren Ausblick über die Stadt. Mit Caro Caroline Engel, stellvertretende Leiterin des Wissenschaftsbüros und sie managt auch die Geschäftsstelle des Karlsruhe Digitalverbundes und mit Markus Markus Losert, dem Direktor des Amtes für Informationstechnik und Digitalisierung, auch als CIO und CDO.
[00:02:16] Markus Losert: Der Stadt Karlsruhe fungiert.
[00:02:18] Alexander Schmidt: Willkommen. Freut mich sehr, euch hier zu haben.
[00:02:20] Carolin Engel: Ja, hallo.
[00:02:21] Markus Losert: Hallo.
[00:02:22] Alexander Schmidt: Super. Wir fangen immer an mit einer kleinen Teaserfrage im ersten Segment und ihr konntet euch darauf auch nicht vorbereiten. Das macht das ganze umso spannender, wenn ihr Ruhe eine Superkraft geben könnte. Wenn Karlsruhe eine Superkraft hätte, welche wäre das denn und warum?
[00:02:38] Carolin Engel: Ich glaube heute ist es recht eindeutig, es hätte auf jeden fall was mit Hitze zu tun. Also eine Art Hitzestrahl, der alle anderen wegbrennt und zurück bleibt. Dann eine der schönsten Städte in süddeutschland.
[00:02:53] Alexander Schmidt: Wunderbar.
[00:02:55] Markus Losert: Nee, da kann ich nichts mehr hinzufügen. Wir haben heute wirklich den wärmsten Tag des Jahres uns ausgesucht und sitzen im Büro und schwitzen vor uns hin.
[00:03:02] Alexander Schmidt: Wir schwitzen gemeinsam und da freue ich mich sehr auf die nächste halbe h mit euch, wenn ihr eure Aufgaben beschreiben. Vielleicht fangen wir mit dir an, Caro, als Leiterin des Wissenschaftsbüros und auch die Aktivitäten rund um Karlsruhe digital.
Wie passt es in das Konstrukt Gesamtstadt und woran arbeitest du eigentlich so tagtäglich?
[00:03:21] Carolin Engel: Also vielleicht eine ganz kleine Korrektur. Stellvertretende Leitung des Wissenschaftsbüros wir gehören zur Wirtschaftsförderung der Stadt Karlsruhe und ich bin sonst vor allem für Smart City Themen und für unsere Initiative Karlsruhe digital zuständig. Da verbinden wir die Wissenschaft, die Wirtschaft und die Verwaltung. Also wir gucken, dass alle Akteure im Digitalbereich miteinander reden, gemeinsam an einen Tisch kommen, sich austauschen, zusammen Projekte kreieren und auch umsetzen. Also ist viel Kommunikation und Vernetzung und das ist so ein bisschen natürlich losgelöst von vielen klassischen Verwaltungsaufgaben. Deswegen haben wir sehr viel Kontakt zu den Unternehmen, Hochschulen, Forschungseinrichtungen und sind da so eine Art Schnittstelle, die mit allen im Kontakt ist und alle zusammenbringt und das macht total viel Spaß. Ÿousand.
[00:04:03] Alexander Schmidt: Super, vielen, vielen dank Caro. Marcus, was machst du als CIO und CDO?
[00:04:07] Markus Losert: Ja, zunächst mal sind wir ein Amt der Stadtverwaltung Karlsruhe und in der Aufgabe machen wir im Prinzip erstmal den IT Support für etwa User der Stadtverwaltung Karlsruhe. Also alles was mit Serverbetrieb, Speicherbetrieb, Servicemanagement, Beschaffung, Projektmanagement, Einkauf, Sicherheit zu diese Themen zu tun hat. Eben auch die E Akte, Ratsinfosystem, Zweitausendein, alles rauf und runter, was eben so mit Digitalisierung zu tun hat bei einer Stadtverwaltung.
Gleichzeitig sind wir praktisch der Pendant der Stadtverwaltung, die sich um Smart City innerhalb der Stadtverwaltung kümmert. Also wir vernetzen im Prinzip dieses Ökosystem Karlsruhe digital in die Stadtverwaltung hinein.
[00:04:50] Alexander Schmidt: Das Amt ist noch relativ neu, habe ich gelesen. Du hast es also mit aufgebaut auch. Kannst du ein bisschen was geschichtlich erzählen, wie lange das auch schon.
[00:04:57] Markus Losert: Ja, 2017 haben wir das Amt gegründet als eines der ersten in Deutschland übrigens damals unser Gemeinderat, unser Oberbürgermeister hat erkannt, dass dieses Thema einfach eine eigene Verantwortlichkeit benötigt. Und dann hat man eben den Schritt gegangen, das ist mir den Schritt gegangen, dass man aus diesem Thema, wir waren vorhin eine Abteilung, ein eigenes Amt gemacht hat.
Seither haben wir uns kontinuierlich entwickelt. Wir haben 2017 gestartet mit 24 Leuten und sind jetzt bei 95 Leuten etwa.
Das war nicht nur durch Stellenschaffung, sondern eben auch, weil wir die IT Stellen der Stadt an einer Stelle praktisch konzentriert haben, um eben gemeinsame Synergien abzuschöpfen, um die Kräfte sozusagen zu bündeln.
[00:05:47] Alexander Schmidt: Klingt nach einer absoluten Erfolgsgeschichte. Bevor wir genauer in die Digital und Smart City Themen einsteigen, ich glaube nicht alle unsere Zuhörer werden Karlsruhe so gut kennen. Könnt ihr uns uns das mal vorstellen? Ich glaube über die Grenzen bekannt ist auf jeden Fall mal Schloss und Universitäten, das gute Wetter, auch wenn wir heute sagen, es ist ein bisschen zu heiß. Was wollt ihr uns denn noch über die Stadt zu erzählen?
[00:06:05] Carolin Engel: Genau, also damit man das ein bisschen besser einschätzen kann, Karlsruhe hat ungefähr Einwohner, 14 % davon sind Studierende. Das zeigt sich dann natürlich auch im Stadtbild. Also es ist eine sehr junge Stadt, auch von ihrem Alter her, gerade erst reichlich 300 Jahre alt. Wir haben rund 25 Forschungsinstitutionen, zweitausendein 10 Hochschulen davon. Wir haben eine sehr starke IT Branche, sowohl in der Wirtschaft als auch in der Wissenschaft. Also gerade erst letzte Woche ist das jährige Jubiläum der ersten in Deutschland empfangenden e Mail z.B. gewesen. Das war am heutigen KIT, also Karlsruhe Institut für Technologie.
Wir sind eine sehr grüne Stadt, jung und tech affin würde ich sagen.
Und auch im Bereich der Lebensqualität ist das Thema Digitalisierung und IT überall sichtbar durch das ZKM z.B. also das Zentrum für Kunst und Medien, eine der wichtigsten Institutionen im Bereich der Medienkunst. Und wir versuchen das auch immer in die Stadt zu bringen. Also diese Woche starten erneut die Schlosslichtspiele und verschiedene Aktionen in der ganzen Stadt und wir wollen dadurch einfach auch Kunst, Kultur und IT Sicht und erlebbar machen für alle. Und das ist generell so würde ich sagen, der Spirit in Karlsruhe, dass die Leute sind super interessiert an Wissenschaftsthemen, an IT Themen rauszugehen und man hat einfach in jeder Lebensform, sei es beim Arbeiten, aber auch in der Freizeit ein sehr reiches, kulturelles, digital affines Programm, was man, wenn man möchte, erleben kann.
[00:07:36] Markus Losert: Vielleicht kann man noch ergänzen, dass wir den Sitz der höchsten deutschen Gerichte hier in Karlsruhe haben. Das Bundesverfassungsgericht und auch den Bundesgerichtshof und auch die Bundesanwaltschaft hat hier ihren Sitz. Und ich denke bundesweit bekannt wird Karlsruhe auch sein durch den KSC, vermute ich mal.
[00:07:51] Alexander Schmidt: Natürlich, das sind so die Themen, die.
[00:07:53] Markus Losert: Vielleicht auch andere kennen.
[00:07:56] Alexander Schmidt: Sehr schön. Lasst uns wieder einsteigen in die Smart City, in die Digitalisierungsstrategien und so die Aktivitäten auch, die den Kern unserer Reihe ausmachen sollten. Wir fangen immer an, so ein bisschen auch über die Strategien, die die Stadt schon hat, zu sprechen, über die, die er vielleicht auch gerade entwickelt. Wie passt das alles zusammen? Wie sind diese Strategien auch eingebettet in die in die Stadtstrategie, die Zukunft Karlsruhes insgesamt?
[00:08:23] Markus Losert: Ja, da sage ich was dazu. Die Stadtstrategie, das, was man unter integriertes Stadtentwicklungskonzept versteht, das gibt es in Karlsruhe seit jetzt gut 2000 zwölfte glaube ich, wurde er zuletzt neu aktualisiert und steht jetzt eigentlich wieder an für die Aktualisierung. Ist immer noch so eine Richtschnur für uns. Und auch die ganzen Fachkonzepte wurden daraus entwickelt. Das heißt, für Stadtentwicklung gibt es einen übergeordneten Masterplan sozusagen und für die einzelnen Fachämter gibt es dann Fachstrategien. Das könnte dann Mobilität sein oder eben das Klimaschutzkonzept und solche Dinge. Was wir im Bereich der Digitalisierung noch gemacht haben. 2022 haben wir eine neue Digitalstrategie für die Stadtverwaltung erlassen. Das heißt erlassen, wir haben die gemeinsam mit unseren Usern, mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern entwickelt, sodass es auch gelebt wird und dass es nicht eine Lücke gibt zwischen Strategie und Umsetzung.
Und dort werden eben praktisch zentrale Handlungsfelder der Digitalstrategie benannt und aber auch solche Dinge wie Gestaltungsprinzipien. Das heißt, wie wollen wir denn digitalisieren? Da ist z.B. die Vernetzung ein zentrales Thema für uns, neben solchen Themen wie Sicherheit oder eben auch Wirtschaftlichkeit natürlich zweitausendein. Aber Vernetzung, sowohl national als auch international, als auch in der Stadt ist für uns so ein wichtiger Punkt, den wir eigentlich in alle unsere Projekte versuchen mit einzubringen.
[00:09:54] Alexander Schmidt: Die Strategie, die du jetzt auch genannt hast, speziell für das Amt für Digitalisierung, Inwieweit ist die auch zusammen mit externen Stakeholdern, mit der Wissenschaft und der Wirtschaft gemeinsam entwickelt worden und wie bindet ihr die allgemein ein? Auch vielleicht dann auch wieder zu dir. Kurze Antwort von dir, vielleicht auch wieder zu dir. Wie passt Karlsruhe digital in diese Gesamtstadtstrategie?
[00:10:18] Markus Losert: Also die Digitalstrategie der Stadt Karlsruhe, der Stadtverwaltung Karlsruhe, ist zunächst mal eine Strategie der Stadtverwaltung für die Stadtverwaltung. Natürlich haben wir über unser Netzwerk Karlsruhe digital immer wieder Leute mit eingebunden und auch als Experten mit eben in die Redaktion mit reingenommen, aber im Grundsatz ist es zunächst einmal eine Strategie von und für die Stadtverwaltung.
Die Verknüpfung in die Fachstrategien erfolgt über den ISEK dann später.
[00:10:49] Alexander Schmidt: Das heißt, der ISEK ist so ein bisschen das Dach, die Dachstrategie und die Fachstrategien, die bauen darauf auf.
[00:10:56] Carolin Engel: Ja, vielleicht dann ergänzend zu Karlsruhe Digital, was ja dann über die Verwaltung hinausgeht und mehr der Gesamt Digitalstandort. Also dort verbinden wir die Wirtschaft, die Wissenschaft, die Verwaltung und die Kultur des Digitalbereiches. Warum machen wir das als Stadt? Vielleicht auch eine der Zahlen, die eine der Lieblingszahlen sicherlich unserer ersten Bürgermeisterin ist, dass knapp 45 % der Gewerbesteuer kommen aus der Digitalbranche. Und das ist natürlich für die Verwaltung auch wichtig. Das Thema ist dadurch für uns sehr präsent.
Wir haben einen Steuerkreis bei Karlsruhe digital, dem gehören rund 20 Mitglieder an. Das sind die wichtigsten Institutionen aus der Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Kultur. Und dort arbeiten alle zusammen, also das zentrale Gremium dieser Initiative. Und dort kann auch jeder mitentscheiden, dort werden die Entscheidungen gemeinsam getroffen. Es ist lediglich so, dass die Stadt generell ein Vetorecht hat. Die Finanzierung bei Karlsruhe digital ist zu 50 % durch die Verwaltung und zu 50 % durch die Wissenschaft und Wirtschaft. Das heißt, wir möchten auch wirklich zeigen, dass es ein gemeinsames Projekt ist, hinter dem alle Beteiligten stehen.
Wir haben letztes Jahr vier oder fünf Workshops gemacht für die Strategie und Visionsweiterentwicklung. Also unsere Vision ist es, dass wir möchten, dass Karlsruhe ein Motor der Digitalisierung für eine souveräne und zukunftsfähige Gesellschaft ist. Also da spielen dann auch die Themen digitale Souveränität mit rein, Zukunftsfähigkeit, sowohl jetzt bezogen natürlich auf Klimaanpassungen, aber generell auch im Bereich Wirtschaftsförderung einfach wirklich die mittel und langfristige Entwicklung des Gesamtstandortes. Wir haben da verschiedene Erfolgsdimensionen für uns definiert, neun Stück, aus denen sich dann wiederum Arbeitskreise ableiten. Und in denen arbeiten dann Expertinnen wirklich auf ihrem Expertisefeld gemeinsam daran, diesen Bereich erstmal jetzt eine Art ist Analyse zu machen und dann auch Maßnahmen abzuleiten, wie man da weiter agieren kann. Und einer dieser Arbeitskreise ist auch z.B. das Thema Smart City, dass wir gemeinsam vorantreiben. Deswegen sitzen wir vielleicht heute hier auch gemeinsam, weil wir einfach sagen, Smart City ist weder nur die Verwaltung, noch der Digitalstandort insgesamt lediglich, sondern wir möchten beides zusammenbringen. Einerseits den Verwaltungsbereich, aber auch wirklich die Expertise, die wir durch die Forschungsinstitution und durch die Unternehmen und auch die Kultur hier haben, auch wirklich mit reinbringen und das als eine gemeinsame Einheit voranbringen, bei der jeder einzelnen Aufgaben hat, aber wo man sich auf Augenhöhe auch begegnet und zusammenarbeitet.
[00:13:28] Alexander Schmidt: Wunderbar. Und das klingt ja nach einer großen Erfolgsgeschichte. Wie wird das tatsächlich auch lebendig gehalten? Also ich meine, Strategieprozess zu machen, Workshops zu machen, Arbeitskreise zu bilden. Bilden, das ist ja sozusagen die einzelnen Aktivitäten, aber wieso macht da jeder mit? Wieso interessiert das die Wirtschaft, die Wissenschaft, die Verwaltung? Wieso machst du es auch selber? Wieso bist du da so mit Herzblut dabei?
[00:13:50] Carolin Engel: Ich glaube, es hat jeder ein bisschen anderes Ziel natürlich. Also für die Unternehmen ist es das immer wieder erwähnte Buzzword Fachkräftemangel. Natürlich gilt aber auch für die Wissenschaft und die Verwaltung natürlich. Jeder ist auf der Suche nach Leuten, die mitarbeiten, die gemeinsam die Zukunft im digitalen Bereich gestalten wollen. Wir machen in dem Bereich verschiedene Maßnahmen. Wir machen zum auch Events wie die bunte Nacht der Digitalisierung, die alle zwei Jahre stattfindet, wo wir einfach sagen, wir möchten Digitalisierung für alle sicht und erlebbar machen und auch wirklich in die Stadtgesellschaft bringen. Und da engagieren sich sowohl die Wirtschaft, die Wissenschaft und die Verwaltung, jeder ein bisschen mit einem anderen Ziel. Die Verwaltung zeigt dann eben ihre aktuellen Smart City Projekte oder insgesamt IT Projekte und möchte natürlich vor allem diesen Austausch mit der Bürgerschaft haben. Die Unternehmen wiederum zeigen aktuelle coole Projekte, möchten vielleicht eher künftige Fachkräfte anziehen oder machen teils auch so ein Mitarbeitenden fest. Also da ist jeder frei, was man macht. Wichtig ist einfach, dass alle dabei sind, ihre Ziele natürlich auch erfüllt werden und man so gemeinsam einen Mehrwert schafft. Und ich glaube, das funktioniert nur, weil sich jeder ernst genommen fühlt, weil jeder natürlich auch gewisse Ziele erreicht. Also niemand macht das einfach nur, weil man jetzt nur Bock drauf hat, sondern natürlich steckt ein Ziel dahinter und gemeinsam verfolgen wir die Zweitausendein. Und natürlich gibt es einen gewissen Pain immer, warum man sich dort engagiert.
Ich glaube auch unser großer Vorteil ist gerade die Größe von Karlsruhe, dass wir einerseits so groß sind, dass wir wirklich außerordentliche Expertise mit der Exzellenzuni, mit dem KIT z.B. oder mit unserem Forschungszentrum Informatik haben, die die auch wirklich einbringen. Und gleichzeitig ist der Standort aber so klein, dass man nicht total anonym hier miteinander verfährt, sondern man kennt sich natürlich und man hat ein Vertrauen in die gegenseitige oder in die Zusammenarbeit. Und das funktioniert einfach sehr gut.
[00:15:46] Alexander Schmidt: Und darf ich noch ganz offen fragen, was denn das Budget von Karlsruhe Digital im Jahr gesagt 50 % kommt von der Stadt, 50 % von den Mitgliedern. Welche Größenordnung reden wir da? Von einer halben Million Euro im Jahresbudget.
[00:15:59] Carolin Engel: Plus natürlich dann Sponsoring und solche Geschichten für Events, die werden wir dann zusätzlich ein. Sonst zweitausendein ist es natürlich nicht umsetzbar.
[00:16:07] Alexander Schmidt: Wunderbar. Ich glaube, das ist für unsere Zuhörer auch immer ganz spannend zu sehen. Also und wir sind natürlich immer bemüht.
[00:16:12] Carolin Engel: Noch Fördermittel zu bekommen zusätzlich. Also das z.B. auch eine der Aufgaben seitens Karlsruhe digital in diesem Smart City Projekt zu scannen, welche Förderangebote aktuell ergeben sind von uns, welche sind für uns, welche Partner könnte man dazu nehmen, um das gemeinsam dann umzusetzen?
[00:16:29] Alexander Schmidt: Wunderbar, das klingt sehr spannend. Gehen wir wieder zurück auf die Umsetzung, habt ihr schon gesagt, die macht auch viele Projekte und Projektumsetzungen innerhalb der Stadt und auch mit den Smart City Akteuren. Was sind so aktuell eure liebsten Projekte und auch so ein bisschen warum? Magst du, möchtest du anfangen?
[00:16:46] Markus Losert: Ja, sehr gerne. Die Projekte, die wir momentan unter dem Titel Smart City subsumieren, das wäre zum einen das Thema urbane Datenplattform, an dem wir arbeiten. Dann haben wir das Thema Sensor City, also das Ausbringen von Sensoren im Stadtgebiet, die Übertragung der Sensordaten, Perlorawan, die Integration in die Datenplattform dann später, um dann für Simulationen oder für Analysen zur Verfügung zu stehen.
Was wir in Karlsruhe noch speziell haben, ist die Karlsruhe App. Das heißt, eine Möglichkeit, eine Schnittstelle der Smart City zu den Bürgerinnen und Bürgern, die wir gemeinsam entwickelt haben. Übrigens auch ein vom Land Baden Württemberg gefördertes Projekt, das wir seinerzeit bei, wie hieß das Ding?
Digitale Zukunftskommune, ETBW hieß es damals.
[00:17:37] Alexander Schmidt: Hängt hier hinten an der Wand. Ihr könnt das alle ja nicht sehen, aber er hat sich gerade umgedreht. Das hängt an der Wand, genau.
[00:17:42] Markus Losert: Ja, die Titel ändern sich immer mal wieder.
Daraus wurde praktisch die Karlsruhe App entwickelt, ein Gemeinschaftsprojekt, aber auch mit der Bürgerschaft. Das heißt, wir haben dort auch zahlreiche Workshops mit den Bürgerinnen und Bürgern durchgeführt und mal gefragt, was braucht ihr denn eigentlich? Und auf der Grundlage hinweg war das so ein typisches Smart City Projekt aus Karlsruhe, wo über das Forschungszentrum Informatik einen Part übernommen hat, die Entwicklung der technischen Grundlage, dann das Cyberforum für die Geschäftsmodelle, die Stadtverwaltung Karlsruhe für die Anwendungsfälle und eine oder mehrere Firmen, Softwarefirmen, die dann die eigentliche App entwickelt haben. Und gemeinsam haben wir das dann betrieben und wir als Stadt sind jetzt Betreiberin dieser App und die hat sich seither ganz gut entwickelt, muss ich sagen. Wir haben zahlreiche Akteure und das ist für mich so ein Vorzeigeprojekt eigentlich in dem ganzen Zusammenhang. Besonders in Karlsruhe finde ich noch, ist dieser Zusammenhang einmal mit Karlsruhe digital, dass wir eben so eine Art digitales Ökosystem haben, das wir da einbinden und dann eben auch immer wieder versuchen, diese Projekte miteinander zu verknüpfen. Und ein zweiter Punkt wäre noch dieses Thema UNESCO City of Media Arts, wo wir versuchen, Daten, die wir eben dann auch später dann über diese genannten Projekte dann generieren, auch einem anderen Adressatenkreis zugänglich zu machen als so die üblichen Verdächtigen. Also wir haben mit der Medienkunst eigentlich ein wunderbares Werkzeug, um Leute zu erreichen, die eigentlich sonst mit dem ganzen Thema nicht viel zu tun haben.
[00:19:19] Alexander Schmidt: Darauf kommen wir vielleicht gleich noch mal, weil ihr habt das Thema Kunst im Zusammenhang schon ein paar mal angesprochen. Da will ich vielleicht noch ein bisschen drüber sprechen. Aber vielleicht zu dir noch, was so dein Lieblingsprojekt aktuell ist, das so läuft.
[00:19:31] Carolin Engel: Ich glaube, ich habe gar nicht so das Lieblingsprojekt. Was ich aber ein total spannendes, gerade auch für andere Städte Projekt finde, ist z.B. regiomove. Also das ist eine Mobilitäts Idee oder auch umgesetzt.
Das besondere dabei ist, dass man eine App hat, in der man sich einmal anmeldet und dann sämtliche ÖPNV, Carsharing, Bike Sharing Anbieter in dieser App hat, also einmal zahlen kann, dann damit eine Anlaufform hat. Und das ist sowohl diese digitalen Aspekt der App gibt, aber es gibt auch lokale und tatsächlich analoge Hubs in der Region. Also die Idee ist auch, die Region und die Stadt im Sinne der Mobilität mehr zu verbinden. Und in den Regionen wird dann immer geguckt, was braucht man als Mobilitäts Hub, was ist dort vor Ort sinnvoll? Man hat dann irgendwie WLAN, kann sein E Bike laden oder man hat irgendwie noch ein Fahrrad Abstellmöglichkeiten. Also diese Hubs sind dann einfach individuell auf die Bedürfnisse vor Ort zugeschnitten. Man möchte damit eben die Last Mobilität auch vereinfachen und wirklich mehr diese auch aus der Region die Nutzung des ÖPNV stärken. Und das finde ich eine total spannende und coole Geschichte. Und auch das ist entstanden durch eine Zusammenarbeit der Wissenschaft und der Wirtschaft und der Verwaltung in Karlsruhe und sicherlich so eins der Projekte, das auch übertragbar ist, da natürlich Städte meistens von Regionen umgeben sind und die Anbindung immer sehr essentiell für die Mobilität auch in der Stadt dann ist.
[00:21:01] Alexander Schmidt: Ich bin ja heute auch mit dem öffentlichen Verkehr hier angereist und man kann tatsächlich die paar Stationen, die ich von Karlsruhe Durlach bis hierher hatte, konnte man tatsächlich sehen, wie viele Festivals auch gerade sind, Kunstinitiativen rund um das Schloss auch rum. Erzählt uns doch noch ein bisschen was zu diesen Kunstinitiativen, speziell auch zu der zu dem Status als UNESCO City of Media Arts.
[00:21:24] Markus Losert: Ja, ich glaube, es ist schon eine zentrale Aufgabe der Städte, dass man die Städte, die Innenstädte lebenswert und attraktiv hält, dass man aus den Städten auch einen Erlebnisraum macht. Und da haben wir in Karlsruhe, denke ich mal, ganz gute Akteure und auch ganz gute Ansätze und natürlich auch das Glück, dass wir eben diese Institutionen hier in Karlsruhe haben.
Nehmen wir gerade mal das ZKM, das wirklich ein renommiertes Kunstmuseum ist und mit denen zusammen dann eben diese Schlosslichtspiele beispielsweise stattfinden können. Das heißt eine Projektion per Beamer, per, sagt man da Projection?
Gibt es einen speziellen Namen dafür? Fällt mir gerade nicht ein. LED Projekt, ja, die eben Kunstprojekte dann eben auch an die Fassade, an die Schlossfassade bringen und das fasziniert die Leute einfach. Da sieht man, wie die Leute einfach dann abends mit dem Teppich dann vor dem Schloss sitzen und sich das Ding zweitausendein kostenfrei übrigens anschauen. Und eigentlich jedes Jahr ist da die Begeisterung groß, kann man sagen. Und dann natürlich auch die anderen Festivals, die man so hat. Das Fest ist jetzt gerade rum beispielsweise und irgendwie hat man das Gefühl, dass jedes Wochenende irgendwas anderes sich im Stadtgebiet tummelt. Jetzt haben wir gerade die neuen Verfassungsgespräche gehabt zum jährigen Geburtstag des Grundgesetzes hier in Karlsruhe. Das hat natürlich bei uns immer eine Relevanz. Durch das Bundesverfassungsgericht Ÿousand hat man so ein bisschen auch den Kern dann drin.
[00:22:57] Carolin Engel: Ja und das Besondere ist sicherlich auch durch die Schlosslichtspiele einerseits, aber auch durch die ergänzenden Media art is here Aktionen beispielsweise unseres Kulturamtes, die für die UNESCO City of Media arts zuständig sind, ist, dass man eben rausgeht aus den Institutionen, aus den Museen, aus den Kultur und Wissenschaftseinrichtungen und wirklich die Installation in die Stadt bringt und dadurch natürlich das deutlich niedrigschwelliger ist, man nicht erst dieses Hemmnis hat, irgendwo wirklich reinzugehen und dadurch, dass auch viel zugänglicher natürlich wirklich für die gesamte Stadtgesellschaft ist und man auch einfach mal um eine Ecke kommt und zufällig eine Kunstinstallation sieht und sich dann erst damit beschäftigt und ganz erstaunt ist, als dass man das wirklich erst planen muss gegebenenfalls, was natürlich viel mehr Aufwand ist und irgendwie erstmal eine Hürde.
[00:23:46] Alexander Schmidt: Spannend ist. Es hilft natürlich sehr, solche Initiativen dann auch zu gewinnen. Und ihr seid ja sehr gut, was Platzierungen in verschiedenen Smart City relevanten oder auch anderen Themen in solchen Rankings angeht. 2020 glaube ich mal ganz, ganz weit oben, Wirdcom Index.
Vielleicht könnt ihr dazu noch ein bisschen was erzählen, was mich da besonders interessiert in diesem Zusammenhang mit diesen Rankings. Ganz oft sind ja damit Fördermittel verbunden und man bekommt Geld ein bisschen, aber ich habe es auch geschafft, ohne Fördermittel verschiedene Projekte nachhaltig auf die Straße zu bekommen. Also wegzugehen von Projektende, Initiative Ende zu wir starten was, vielleicht auch mit ein bisschen Fördergeldern, vielleicht mit einer Initiative, aber können es dann nachhaltig auf der Straße behalten. Vielleicht könnt ihr dazu noch ein bisschen was sagen?
[00:24:34] Markus Losert: Markus Ja, also worauf wir eigentlich einen Fokus legen, ist dass wir nicht nur über Fördermittel irgendein Leuchtturmprojekt erarbeiten und dann am Ende des Förderzeitraumes geht dann das Leuchtturmlicht aus sozusagen, sondern wir versuchen jetzt nehmen wir gerade mal den digitalen Zwilling, denn digitaler Zwilling, da arbeitet unser Liegenschaftsamt eigentlich schon seit Gründung des Liegenschaftsamtes dran. Also am Anfang halt als normale Karte, dann irgendwann als digitale Karte, jetzt dann eben als d Zwilling. Das heißt, da gibt es Akteure, die sind daran intrigiert, interessiert, die sind da motiviert, die haben auch ein Budget, die sind da interessiert, sich zu vernetzen. Und jetzt ist vielleicht das Neue, dass wir jetzt versuchen, diese bisher immer als Insel so ein bisschen organisierten Ämter da zusammenzuziehen. Und das, was ich mit Vernetzung vorhin gemeint habe, dass man eben versucht, dass man gemeinsam eben diese Ziele erreicht. Und dass wir dann beim digitalen Zwilling jetzt nicht mit irgendwelchen Fördermitteln dann irgend so eine OpenStreetMap, Map KTN erarbeiten, sondern dass wir eben das, was das Liegenschaftsamt schon immer als Werkzeug nutzt, eben dann auch zur Verfügung stellen. Und auf die Art und Weise kann ich dann auch gewährleisten, dass nach einer potenziellen Förderung das Ganze eben dann auch weitergeht. Ich möchte allerdings nicht den Eindruck irgendwie erwecken, dass wir nicht an Fördermitteln interessiert sind. Den haben wir schon zu oft erweckt, diesen Eindruck.
Wir haben nur diese Bundesförderung seinerzeit nicht erhalten, diese Smart City Bundesförderung. Da bin ich jetzt nicht unbedingt böse drum, Ÿousand muss ich ganz ehrlich sagen, aber wir haben in anderen, kleineren, anderen Projekten, gerade die Karlsruhe App wurde stark gefördert vom Land Baden Württemberg. Wir haben SDK, der sichere digitale Identitäten mit einer großen Fördermaßnahme bekommen und einige andere Dinge auch. Also von dem her sind wir eigentlich mit Fördermitteln ganz gut unterwegs.
Diese Bundesförderungsmazidi, da sind wir nicht dabei.
[00:26:31] Carolin Engel: Genau, es sind in erster Linie Projektförderungen statt dieser zweitausendein allumfassenden, die aber dann natürlich ja auch bedeutet, dass man eine Strategie entwickeln muss. Also es sind ja dann auch, man muss sich ja mal angucken, welche Fördermittel oder welche Projekte ergeben überhaupt Sinn, auch für die aktuelle Situation. Das war für uns damals auch so ein bisschen schwierig, weil, wie man vielleicht schon merkt, wir haben schon ganz viel und deswegen sind wir auch in diesen Rankings, gerade beim Bitkom Rankings sicherlich ziemlich gut, weil da sehr viele breite Faktoren in verschiedensten Bereichen abgefragt werden. Und da haben wir einfach durch die Wissenschaft und die Wirtschaft, die natürlich dann auch ihre Projekte hier testen wollen, einfach sehr viel, was eher aus einer intrinsischen Motivation durch verschiedene Institutionen entstanden ist. Was wir allerdings nicht haben, ist diese klassische Smart City Strategie. Also wir haben natürlich verschiedene Strategien, hatten wir ja auch vorhin schon davon. Wir haben verschiedene Ansätze bei Karlsruhe digital auch, aber wir haben nicht diese eine Smart City Strategie. Und da gibt es auch tatsächlich immer noch die Diskussionen, in welchem Rahmen braucht man die eigentlich? Was ist das Beste? Wie macht man das, wenn man eigentlich schon sehr weit ist? Also ich glaube, da stellen sich halt natürlich auch sehr viele Fragen und da sind wir an manchen Stellen auch noch dran, die für uns genau zu definieren und zu beantworten.
[00:27:46] Alexander Schmidt: Natürlich auch dann, wenn eine der smartesten Städte Deutschlands keine Smart City Strategie hat. Sagt ja auch eine, sagt ja schon eine ganze Menge aus, dass ihr da auf einem ganz, ganz wichtigen, ganz, ganz richtigen Weg dann am Ende auch seid, ohne diesen separaten Strategieprozess. Jetzt ist es aber sicherlich nicht so, dass alles gut läuft. Es wird sicherlich auch mal Projekte geben oder Aktivitäten geben, wo es zwickt. Erzähl doch mal so ein bisschen, wo zwickt es denn gerade?
[00:28:11] Markus Losert: Ja, das stimmt. Wir haben in jedem Projekt natürlich immer viele Akteure mit dabei und das bedingt dann einfach, dass da auch ganz unterschiedliche Interessen da aufeinanderstoßen. Und die eigentliche Herausforderung ist, dass wir den Akteuren mitgeben, dass sie durch Kooperation eigentlich nachher besser. Das ist aber nicht immer der Fall, wenn sich dann alle so nach dem Projektplan richten müssen und man hat dann eben nicht mehr die Möglichkeit, als Amtsleitung da irgendwo zu glänzen. Z.B.
da gibt es ganz unterschiedliche Beispiele.
Ein Punkt, der mir aktuell so ein bisschen quer liegt, ist das Thema des e Ticketings. Ich würde viel lieber alle ständischen Institutionen in ein einheitliches Ticketverfahren reinbekommen.
Das sind einfach aktuell Hürden. Da gibt es Hürden einmal in den angebundenen Systemen, in den backend Systemen, das ist das eine, aber eben auch dann in den Kassensystemen der einzelnen Institutionen. So ein Freibad hat ein ganz anderes Kassensystem als ein Zoo oder eine städtische Galerie oder ein Kunstmuseum. Oder mal davon abgesehen, dass manche Institutionen halt gar nicht zur Stadt gehören und der Bürger oder die Bürgerin das gar nicht weiß, dass es auch nicht interessiert, ob jetzt das badische Landesmuseum eine städtische Institution ist oder eine Institution des Landes Baden Württemberg. Aber ich denke mal halt einfach so ein einheitliches Ticketing wäre wirklich eine schöne Sache. Und das ist so ein Bereich, der mich aktuell ein bisschen zwickt.
[00:29:47] Alexander Schmidt: Ganz spannend, wenn ihr euch was wünschen könntet, ihr habt ja Ideen, wie es weitergehen soll. Es gibt ja immer die nächsten Aufgaben. Wenn ein Projekt abgeschlossen ist es da schon der Startschuss für ganz viele andere gefallen. Wenn ihr euch was wünschen könntet, eure Ziele, Projektziele, strategischen Ziele schneller und effizienter zu erreichen?
[00:30:07] Markus Losert: Was würdet ihr euch wünschen?
Ja, ich fange mal an. Ich würde mir wünschen, dass es einfacher ist, Verwaltungsprozesse zu digitalisieren. Da hat man doch Hürden aus dem Föderalismus, aus der Gesetzgebung und so manches Gesetz ist einfach nicht digital gedacht. Und jetzt hat man schon sehr viele Anstrengungen unternommen.
Registermodernisierung ist eins so ein Thema. Es ist einfach den Leuten nicht mehr klar zu machen, warum man heutzutage irgendwo digital unterwegs sein kann, überall digital unterwegs sein kann, nur in Deutschland nicht. Also das wäre so mein Wunsch Ans Werk, sage ich mal, dass die Verwaltung, und da nehme ich Bund, Länder und Kommunen einfach mal so zusammen eine Möglichkeit finden, wie man unsere Prozesse besser digital zur Verfügung stellen kann, und zwar rechtskonform, sodass wir, und wenn es geht, nicht, dass jede Kommune das Einzelne irgendwie erfinden muss.
[00:31:09] Carolin Engel: Ja, da kann ich mich nur anschließen. Und ich glaube, bei uns fehlt sonst auch ganz klassisch einfach das Thema personelle und finanzielle Ressourcen. Wäre man da breiter, stärker aufgestellt, könnte man natürlich auch viel mehr machen. Also wir sehen das z.B. auch im Bereich Fördermittel. Es gibt eigentlich schon viele Anträge oder Ideen, wo man sich sicherlich ganz gut bewerben könnte, mitmachen könnte, was spannende Ansätze sind. Aber es fehlt an der Stelle einfach die Ressource dafür. Und wir sind sicherlich alle total motiviert, wirklich gute Sachen umzusetzen, viel umzusetzen. Man wächst da schon sehr viel über sich hinaus, aber es wäre schon gut, man hätte da aber noch ein paar Personen mehr, ein paar Schultern mehr, auf die man das verteilen könnte, um dann auch noch schneller natürlich Ergebnisse zu sehen.
[00:31:57] Alexander Schmidt: Wenn ihr das als Kommune mit Einwohnern noch mehr wünscht, dann haben das kleinere Kommunen sicherlich auch noch sehr viel mehr als Probleme. Ganz spannend soweit. Gibt es noch was, worüber wir noch nicht sprechen konnten, was euch noch auf dem Herzen liegt, wo ihr sagt, das wollt ihr unseren Zuhörern der Politik noch jemanden mitteilen?
[00:32:19] Markus Losert: Also was für uns eigentlich einer der wichtigsten Knackpunkte war, war, dass wir Smart City nicht irgendwie als Elfenbeinturm in der Verwaltung integriert haben, sondern dass wir das Ganze in die Amtsstruktur und die Verantwortlichkeit, jetzt in dem Fall in mein Amt und eben das Ökosystem im Bereich von der Karo dann eben integriert haben. Und dass wir da nicht abhängig sind davon, dass sich dann irgendwann das Ganze in die Linie dann verabschiedet, sondern dass wir das von vornherein mitgedacht haben. Das finde ich eigentlich ein spannender Faktor bei uns. Und ich glaube, das ist auch ein Erfolgsfaktor, der dazu beitragen kann, dass das Ganze auch nachhaltig und verstetigt wird.
[00:33:04] Carolin Engel: Ich glaube generell, dass das Thema Netzwerke einer der wichtigsten Tipps ist, den wir sicherlich geben können, auch innerhalb der Verwaltung. Also wir haben da auch einen Prozess, wo man einfach dezernat und amtsübergreifend zusammenarbeitet. Gerade bei Projekten, bei denen man sagt, die sind eher agil aufgestellt, das ist ein agiles Projektmanagement. Man kann die Ziele noch nicht ganz klar voraussehen. Und da haben wir wie so ein eigenes Netzwerk in dem Bereich, wo die Leute sich dann aus diesen Projekten auch einfach austauschen. Diese Projekte sind dann auch direkt bei den Bürgermeisterinnen angesiedelt, sodass man kürzere Entscheidungswege hat. Und das glaube ich, ist ganz wichtig, dass man da mal so eine Art Spielwiese bereitgestellt hat, wo man sich auch ausprobieren kann, neue Methoden ausprobieren. Ich glaube, das ist gerade innerhalb der Verwaltung sehr wichtig, auch um eine andere Form der Gemeinschaft da noch mal zu ermöglichen. Das ist sicherlich auch was, was mehr oder weniger jede Kommune für sich auf eine gewisse Art umsetzen kann. Und dann natürlich auch wirklich mal über die eigene Verwaltung hinaus schauen, welche Expertise hat man am Standort und in der Region und wirklich mal mit den Leuten zu sprechen, sich zusammenzusetzen. Da sind bestimmt viele viel offener und bereiter für gemeinsame Projekte, als man es vielleicht erst mal denkt. Und dann wirklich so auch mit einem Vertrauen in die gemeinsame Zusammenarbeit hineinzugehen.
[00:34:22] Alexander Schmidt: Sehr, sehr spannend. Ich danke euch ganz, ganz herzlich für diese Diskussion jetzt in dem Hauptsegment. Wir haben noch zwei Dinge, die ich gerne mit euch machen würde. Das nächste Segment heißt im Englischen so schön roll with the punches.
[00:34:35] Tamlyn Shimizu: Roll with the punches.
Answer this or that question quickly and with your first instincts.
[00:34:46] Alexander Schmidt: Ihr seid aus dem aus dem Bauch heraus auf entweder oder fragen, schnell mit eurem ersten Instinkt antworten. Ich bin gespannt, was da so rauskommt. Was lustiges raus. Wir würden immer Ladies first machen. Also ich stelle die Frage einmal und dann würde ich euch bitten, nacheinander zu antworten und dann gucken wir mal, ob da was spannendes mit dabei ist. Also gerade fangen wir an. Kaffee oder Tee?
[00:35:10] Carolin Engel: Tee.
[00:35:12] Alexander Schmidt: Kunst oder Technik?
[00:35:14] Carolin Engel: Technik.
[00:35:15] Markus Losert: Beides.
[00:35:17] Carolin Engel: Das geht nicht.
[00:35:17] Markus Losert: Geht nicht.
[00:35:20] Alexander Schmidt: Technik.
Caro macht die Regeln. Karlsruhe App oder digitaler Zwilling?
[00:35:26] Carolin Engel: Karlsruhe App.
[00:35:28] Markus Losert: Eindeutig Karlsruhe App.
[00:35:29] Alexander Schmidt: Sehr schön. Eine Full Service KI Anwendung oder eine Open Data Initiative?
[00:35:33] Carolin Engel: Zweitausendein open Data Initiative.
[00:35:37] Markus Losert: Na, zu viel Service KI wäre aber auch ganz spannend.
[00:35:41] Carolin Engel: Wir haben ja dann beides.
[00:35:43] Alexander Schmidt: Das Gute, wenn man zu zweit ist. Netzwerken mit Wirtschaft und Wissenschaft oder Diskussion im Stadtrat?
[00:35:51] Carolin Engel: Ich nehme natürlich Netzwerken mit Wirtschaft und Wissenschaft.
[00:35:53] Markus Losert: Ich auch.
[00:35:55] Alexander Schmidt: Frühaufsteher oder Nachteule?
[00:35:57] Carolin Engel: Nachteule eher.
[00:35:59] Alexander Schmidt: Frühaufsteher haben Tradition oder Innovation?
[00:36:02] Carolin Engel: Innovation.
[00:36:03] Markus Losert: Innovation.
[00:36:04] Alexander Schmidt: Wunderbar. Es ist sehr schön, wie man bei euch auch merkt, diese Offenheit auf die die neuen Themen und auch diese Zusammenarbeit, diese Offenarbeit, diese Offenheit mit der Wissenschaft, mit der Wirtschaft wirklich zusammenzuarbeiten, das ist wunderbar. Das hat sehr viel Spaß gemacht. Und dann habe ich das letzte Segment noch, bei dem ich euch eine Frage stelle, die wir allen unseren Gästen stellen, und zwar eure Definition einer Smart City, eure sehr persönliche. Und da du bisher angefangen hast, würde ich jetzt mal den Markus zuerst lachen.
[00:36:36] Markus Losert: Ja, unsere Smart City setzt zunächst mal die Menschen, die Bürgerinnen und Bürger in Karlsruhe in den Mittelpunkt. Das heißt, man versucht durchaus doch auch als technische mit technischen Infrastrukturen und technischen Methoden das Leben in Karlsruhe besser zu machen.
[00:36:53] Alexander Schmidt: Machen.
[00:36:54] Markus Losert: Das wäre so meine Definition.
[00:36:58] Carolin Engel: Ja, also ich würde vielleicht gar nicht nur auf Karlsruhe, sondern generell denke ich, dass man die Technik als Enabler hat, aber natürlich die Steigerung oder teils vermutlich mittlerweile eher den Erhalt der Lebensqualität für den Gesamtstandort und die Region in den Mittelpunkt zu stellen und auch einfach für mehr Teilhabe zu sorgen.
[00:37:19] Alexander Schmidt: Vielen, vielen Dank. Ich darf mich beiden ganz, ganz herzlich bedanken. Es hat wirklich extrem viel Spaß gemacht. Zweitausendein auch ein Dankeschön an alle unsere Zuhörer. Vergesst nicht, dass ihr jederzeit ein kostenloses Konto auf unserer BABLE Smartcities EU Seite erstellen könnt, um mehr über Smart City Projekte, Lösungen und Implementierungen zu erfahren. Vielen Dank und ich wünsche euch noch einen schönen Tag.
[00:37:41] Tamlyn Shimizu: Thank you all for listening. I'll see you at the next stop on the journey to a better urban Life.