Episode Transcript
[00:00:06] Tamlyn Shimizu: Welcome to smart in the City, the BABLE Podcast, where we bring together top actors in the Smart City arena, sparking dialogues and interactions around the stakeholders and themes most prevalent for today's citizens and tomorrow's generations.
I am your host Tamlyn Shimizu and i hope you will enjoy this episode and gain knowledge and connections to accelerate the change for a better urban life.
Smart in the city is brought to you by BABLE Smart Cities. We enable processes from research and strategy development to co creation and implementation. To learn more about us, please visit the BABLE platform at BABLE Smartcities EU.
This episode is a part of a special series, which will be conducted in German by our own CEO and founder Alex Schmidt. We want to reach people across different regions, so dont be surprised when you see different languages popping up without further ado. I hand the mic to alex.
[00:01:02] Alexander Schmidt: Willkommen bei Smart in the City, dem BABLE Podcast, in dem wir die wichtigsten Akteure der Smart City Arena zusammenbringen, um Dialoge und Interaktionen zwischen den innovativen Stakeholdern und Themen anzuregen, die für Bürger von heute und die Generation von morgen am wichtigsten sind. Ich bin heute euer Host, mein Name ist Alex Schmidt und ich hoffe, dass euch diese Folge gefällt und ihr neues Wissen gewinnt, um den Wandel für ein besseres Stadtleben zu beschleunigen.
In diesem Sommer und Herbst begeben wir uns auf eine ganz spannende Reise quer durch Baden Württemberg, um mit den Menschen zu sprechen, die in den Städten dieser Region innovative Projekte vorantreiben. Unsere Serie trägt den Namen Smart im Ländle. Wir freuen uns darauf, euch in dieser Reihe nicht nur faszinierende Einblicke in die Entwicklungen und Herausforderungen der Smart City im Südwesten Deutschlands zu geben, sondern ihnen diese Inhalte auch das erste Mal auf Deutsch präsentieren zu können. Euch erwartet eine Serie voller Inspirationen und zukunftsweisender Ideen. Viel Spaß dabei. Heute bin ich im schönen Ludwigsburg und mir gegenüber sitzt Andrea, Andrea Schwarz. Sie ist Baubürgermeisterin, Bürgermeisterin für Planen, Bauen und Liegenschaften. Freue mich sehr, dass du dir heute die Zeit nimmst. Hallo.
[00:02:06] Andrea Schwarz: Hallo. Grüß dich.
[00:02:09] Alexander Schmidt: Wir sind im schönen Ludwigsburg. Ich habe mit der Expressbahn 9 Minuten hierher gebraucht. Ich komme sehr gerne nach Ludwigsburg. Meine Tochter findet hier sehr, sehr schön. Ihr habt den Märchengarten hier. Deswegen meine Teaserfrage für den Anfang für dich. Wenn Ludwigsburg ein Tier wäre. Was denkst du denn, dass Ludwigsburg für ein Tier sein sollte?
[00:02:31] Andrea Schwarz: Das ist eine ganz lustige Frage.
Ja, vielleicht ist Ludwigsburg ein Zoo mit ganz vielen verschiedenen Tieren, weil wir sehr vielfältig sind. Vielleicht ist Ludwigsburg aber auch der eierlegende Wollmilch Axolotl, der alles kann und sich immer wieder neu erfindet. Vielleicht ist Ludwigsburg aber auch ein Pferd.
Das Pferd, was der schöne Schimmel, der die Kutsche des Königs zieht. Vielleicht aber auch das starke Pferd, was in der Ackerfurche arbeitet. Vielleicht aber auch das lustige kleine Shetty, was beim Pferdemarkt gern gesehener Gast ist. Von daher lustige Frage. Nicht ganz einfach für so ein kompliziertes Gebilde wie eine Stadt. Nur ein Tier kann mich fast nicht festlegen.
[00:03:26] Alexander Schmidt: In jedem Fall ist es sehr kreativ.
[00:03:27] Andrea Schwarz: Oh ja.
[00:03:30] Alexander Schmidt: Was ist denn deine Rolle als Bürgermeisterin, als Baubürgermeisterin in dem Konstrukt der Gesamtstadt? Und wie bist du auch selber dazu gekommen, wie so deine Karriere bis hierhin auch verlaufen?
[00:03:43] Andrea Schwarz: Ich bin von Haus aus Architektin und Stadtplanerin und arbeite seit knapp 25 Jahren in städtischen, also in Kommunalverwaltungen an verschiedenen Stellen. Angefangen als Sachbearbeiterin, dann über eine Abteilungsleitung, eine Amtsleitung und dann vor vier Jahren hierher nach Ludwigsburg, bin da gewählt worden. Du hast schon gesagt, als Baubürgermeisterin und in der Funktion habe ich die Bereiche zu verantworten, die in dem Dezernatsnamen auch drin sind. Also sprich den Hochbau, alles was an Kindergärten, Schulen, Sporthallen, Verwaltungsgebäuden gebaut werden muss oder saniert werden muss. Die Gebäudewirtschaft, sprich den Bauunterhalt dieser Gebäude mit den Hausmeistern, Reinigung etc.
Dann die Stadtplanung, also von der Frage, wo sollen wir denn weiter wachsen, wo können wir nachverdichten, wie sollen wir nachverdichten?
Die Vermessung dabei, die Geoinformation, der Bereich Baurecht mit dem Gutachterausschuss und der unteren Denkmalbehörde, den Liegenschaftsbereich mit der Geschäftsstelle Wohnen, wo wir so die strategischen Überlegungen machen, wie es mit dem Wohnen weitergehen kann in Ludwigsburg.
Und der Bereich Klima und Energie, da habe ich quasi die Patenschaft. Das wird bei mir im Bauausschuss auch mit verhandelt und mit besprochen mit dem Gemeinderat zusammen.
[00:05:11] Alexander Schmidt: Sehr spannend. Wie groß ist deine Abteilung denn und welche Themen treiben dich aktuell am meisten rum oder an so einem Arbeitstag? An welchen Themen arbeitest du denn am intensivsten von all den vielen Themen, die du auf dem Tisch hast?
[00:05:23] Andrea Schwarz: Ja, tatsächlich sind die Tage sehr vielfältig, sehr, sehr unterschiedlich. Das macht den Job so spannend.
Wir sind jetzt in der ausgehenden Sommerpause, so wie viele andere Kommunen auch, sind wir dabei, den Haushalt aufzustellen für nächstes Jahr. In Ludwigsburg stehen wir dabei, vor einem besonderen Prozess. Wir haben ein großes Konsolidierungsprogramm auf den Weg gebracht und sind dabei, das abzuarbeiten. Unter dem Schlagwort Win LB hat sich die Stadt vorgenommen, 15 Millionen aus dem konsumtiven Haushalt einzusparen. Und das ist eine sehr große Hausnummer. Da stecken wir gerade auch sehr viel Zeit rein, wie das gehen kann, sodass wir die Aufgaben, die Pflichtaufgaben der Stadt, aber auch die Aufgaben, die eine Stadt ausmachen, im Ehrenamtbereich, im Kultur, im Sport so unter einen Hut bekommen, es mit den Finanzen auch umsetzbar ist.
[00:06:19] Alexander Schmidt: Sehr, sehr spannend. Bevor wir tiefer einsteigen, auch in so die Projekte, die du aktuell betreust und die Strategien, stell uns doch Ludwigsburg noch mal ein bisschen aus deiner Brille vor. Was macht es besonders? Was passiert hier auch so gerade? Ich meine das Schloss, wer die Referenz ich bekomme ein wunderschönes Schloss hier unbedingt in Ludwigsburg. Auf jeden Fall mal wert, hier auch vorbeizugucken. Erzähl uns ein bisschen was zustande.
[00:06:43] Andrea Schwarz: Ja, Ludwigsburg hat um die Einwohner, liegt ein paar km nördlich von Stuttgart, in der Region Stuttgart. Man hört es an meinem Dialekt. Ich bin auch ein Kind dieser Gegend. Ich habe viele Jahre versucht, diesen Dialekt zu unterdrücken. Das hört sich dann immer an wie Klaus Kinke. Vielleicht kennen den noch einige. Und dieses honoratioren Schwäbisch, das erspare ich den Zuhörern. Deswegen, ich hoffe aber, dass man mich trotzdem versteht mit dem Schwäbisch. Ja, schwäbische Mittelstadt, Barock, eine barocke Stadtgründung. Das heißt, wir haben auch einen Stadtgrundriss, der durchaus vom Barock gezeichnet oder erstellt worden ist, mit einem auch einem Schachbrettbereich in der Innenstadt.
Natürlich das große Schloss, du hast schon angesprochen, mit dem wunderschönen Garten davor und dem Märchengarten dahinter.
Ludwigsburg ist aber noch deutlich mehr wie diese Innenstadt. Eine sehr lebendige Innenstadt, wie ich finde, mit dem wirklich, glaube ich, echt schönsten Marktplatz, den ich so kenne. Also der ist wirklich sensationell toll.
Aber Ludwigsburg ist mehr. Ludwigsburg ist auch eine alte Industriestadt. Wir haben im vor allem im Westen der Stadt haben wir große Betriebe, die sich da angesiedelt haben, von Stihl über Mann und Hummel über Lapp Lotter, die im großen Stahlbereich unterwegs sind.
Und von diesen Firmen lebt die Stadt, von den Gewerbesteuern der Stadt und hat dadurch auch Wohlstand erreicht durch die durch die Firmen. Und Ludwigsburg hat aber nicht nur diesen Kernbereich der Stadt, sondern Ludwigsburg hat auch noch mehrere Stadtteile, die über die Jahrhunderte in die Stadt integriert wurden, die aber eben ihre eigene Identität behalten haben. Also von Osweil über Neckarwein, Flugfelden, Hoheneck. Das sind lauter Ortschaften, die so ihre ganz eigene Identität haben und auch bewahren. Und das ist das Schöne, dass sich das verwebt in diesen städtischen Charakter. Und damit ich jetzt keinen Ärger bekomme, muss ich unbedingt noch Poppenweiler und Eglossheim sagen, weil sie legen alle sehr großen Wert darauf, dass sie auch alle mal genannt werden.
[00:09:07] Alexander Schmidt: Es sind ja auch schöne Ortschaften hier, Teilortschaften. Meine erste Kollegin, wir haben BABLE zusammen gestartet, die unsere uki Chefin, die Nikita, die lebt auch hier, hat sich gegen Stuttgart entschieden und ist nach Ludwigsburg gezogen. Gute Wahl vor einigen Jahren.
[00:09:21] Andrea Schwarz: Grüße nach Stuttgart.
[00:09:24] Alexander Schmidt: Genau. Ich glaube nicht, dass wir heute Untertitel brauchen. Das Schwäbisch ist doch sehr.
[00:09:28] Andrea Schwarz: Ich versuch's.
[00:09:29] Alexander Schmidt: Das funktioniert sehr gut. Lass uns über die Strategien und Pläne der Stadten ein bisschen reden. Welche Strategien habt ihr?
Welche ist vor allem für dich auch wichtig? Und wie passen die verschiedenen Strategien innerhalb der Stadt auch zusammen?
[00:09:44] Andrea Schwarz: Also ich beschränke mich jetzt natürlich erstmal auf die Bereiche, die jetzt in meinem Dezernat sind oder mein Dezernat stark berühren. Wir haben ein Stadtentwicklungskonzept für die Gesamtstadt schon seit vielen Jahren, was in intensiven Prozessen mit der Bürgerschaft erarbeitet worden ist.
Und wir machen uns jetzt gerade daran, dieses Stadtentwicklungskonzept das erste Mal auch auf Papier zu zeichnen. Also nicht nur zu verschriftlichen, sondern tatsächlich auch in eine Karte zu gießen. Da hoffen wir, dass wir Ende diesen Jahres den Beschluss dann im Gemeinderat herbeiführen können. Ist durch mehrere Schleifen Bürgerbeteiligung auch durchgegangen. Und in dieser räumlichen Perspektive, wie wir sie genannt haben, sind im Prinzip alle Themenbereiche der Stadtentwicklung abgebildet. Also von dem Wohnen über Gewerbe, Wirtschaft, Tourismus, soziale Themen, Grün, Verkehr, all das ist in diesen Karten abgebildet.
Ist für uns vor allem deswegen ein ganz wichtiges Instrument, weil wir unter, ich habe es vorhin schon gesagt, wir kämpfen mit den Finanzen, sind in einem großen Konsolidierungsprozess drin und es ist umso wichtiger, dass wir dann die Entscheidungen, die wir treffen in der Stadt, dass wir sie an der richtigen Stelle und auf die richtige Weise fällen, diese Entscheidungen. Und dafür ist diese Karte so besonders wichtig.
Eine weitere Strategie, die da natürlich auch mit reinzählt, ist der Beschluss des Gemeinderates von vor zwei Jahren, knapp zwei Jahren, klimaneutral werden zu wollen, und zwar bis 2005 und dreiigste. Und dieses Ziel verfolgen wir mit Respekt, aber auch mit großer Konsequenz. Also wir wissen, das ist kein Versprechen. Es ist mir wichtig, auch den Bürgern auch immer zu sagen, es ist kein Versprechen, dass wir bis 2005 und dreiig klimaneutral sind, sondern es ist ein Ziel. Und wir kennen den Weg noch nicht genau, der zu diesem Ziel führt, aber wir sehen das Gipfelkreuz vor uns, wo wir hinwollen. Wir sehen den Weg vor unseren Füßen, und wir haben uns auf diesen Weg gemacht. Es kann schon sein, dass wir mal falsch abbiegen und mal ein Stückchen zurückgehen müssen und dann wieder den neuen Weg suchen. Das kann auch sein, dass dieser Weg sehr beschwerlich ist, aber wir wollen ihn gehen.
Und da haben wir jetzt gerade eine große Kampagne gestartet, sind als Vorreiterkommune des Landes ausgezeichnet worden, haben da ein bisschen Geld auch bekommen, wo unter anderem diese Klimakampagne mitfinanziert wird, um die Bürgerschaft mitzunehmen, weil wir als Stadt nur für einen kleinen Teil des Co Ausstoß verantwortlich sind. Und wir müssen unsere Bürgerschaft dabei mitnehmen. Wir brauchen unsere unsere Einwohner und auch unsere Unternehmen, die mit uns an diesem Strang ziehen, sonst schaffen wir das nicht alleine.
Und dann gibt es natürlich viele verschiedene weitere Bereiche, den Mobilitätsplan und einen Kindergartenbedarfsplan und Spielplatzplanungen und so weiter, was eine Kommune in der Größe halt so hat. Aber ich glaube, die beiden, diese räumliche Perspektive und dieses Ziel Klimaneutralität, das sind die beiden Hauptstrategien, die jetzt oder die den sehr großen Raum einnehmen, ohne dass sie die alleinigen wären oder die einzig wichtigen. Das wäre völlig falsch.
[00:13:14] Alexander Schmidt: Sehr cool, wenn man dann konkret auch auf einzelne Projekte oder Aktivitäten zu sprechen kommt. Wir haben in der Vorbereitung auch mal kurz das Thema Baukrise angesprochen. Du hast jetzt auch schon zweimal erwähnt, dass ja Einsparungen auch notwendig sein. Und das ist einerseits bei der Kommune natürlich, andererseits wird auch immer weniger gebaut aufgrund der hohen Zinsen und dergleichen auch. Wie geht dir das Thema Baukrise hier in Ludwigsburg an?
[00:13:39] Andrea Schwarz: Also wir fangen natürlich mal von vorne an. Damit überhaupt gebaut werden kann, ist es notwendig, dass auch Flächen zur Verfügung stehen. Da haben wir jetzt die letzten Jahre mehrere Baugebiete auf den Weg gebracht, fast ausschließlich in der Innenentwicklung gearbeitet. Die Stadt hat da sehr davon profitiert.
Die Kasernen, also weil Ludwigsburg eine alte Garnisonsstadt ist, das habe ich vorhin vergessen zu sagen, ist ganz wichtig.
Und diese großen Kasernenareale, die konnten dann die letzten Jahre, Jahrzehnte umgewandelt werden, meistens in Wohngebiete, aber auch wir haben eine tolle Kunstkaserne, die in einer Zweitausendein, also die Karlskaserne, die als Kunstkaserne umgenutzt worden ist.
Wir stellen diese Flächen jetzt aber auch an anderen Stellen zur Verfügung, damit Wohngebiete überhaupt entstehen können.
Was darüber hinausgeht, wir haben einen komplett digitalisierten Bauantragsverlauf seit jetzt knapp einem Jahr. Also das ist ein komplett digitaler Prozess vom Bauantrag Einreichung über die Anhörung der der Nachbarn, Anhörung der Träger öffentlicher Belange bis über den Widerspruch, der dann zum Regierungspräsidium weitergegeben werden muss und auch natürlich die Zustellung der Genehmigung komplett digitalisiert. Das war ein gutes Stück Arbeit, hatte natürlich hatte man zu Beginn auch mit Kinderkrankheiten zu kämpfen, aber jetzt läuft es eigentlich ganz gut und da sind wir auch sehr stolz drauf.
Wir hoffen, dass wir durch solche Verwaltungsmodernisierungsmassnahmen dem zunehmenden Fachkräftemangel begegnen können.
[00:15:24] Alexander Schmidt: Und das ist ein System, das habt ihr selbst als Stadt eingeführt? Also das ist jetzt nicht vom Land übernommen oder vom Bund oder sowas. Das ist wirklich ein System, das habt ihr, deren Implementierung habt ihr getrieben.
[00:15:34] Andrea Schwarz: Genau, die haben wir selber gemacht, wollten uns da schnell, als es kam, dass die Bauanträge digital gemacht werden sollen, wollten wir schnell vorankommen und haben uns dann selber auf den Weg gemacht.
War eine erfolgreiche Sache, sind wir wie gesagt sehr stolz drauf.
Du hast gefragt, wie wir das Bauen bezahlbar machen können. Also wir beteiligen uns schon seit vielen Jahren nicht an den Bodenspekulationen. Das heißt, die Baugebiete, die wir ausweisen als Stadt, die weisen wir erst dann aus, wenn wir komplett im Eigentum der Flächen sind, so dass wir dann auch auf die Preisgestaltung einfluss nehmen können und die Bodenpreise zumindest nicht noch weiter getrieben werden. Und wir stehen auch in Diskussionen mit dem Gemeinderat, mit allen Fraktionen, was die Frage angeht, wie viel sozialer Wohnungsbau soll denn in den Neubaugebieten unterkommen.
Tatsächlich ist es so, dass ich glaube, dass wir viele Sozialbindungen im Bestand brauchen, weil der Neubau mittlerweile, du hast vorhin schon gesagt, so teuer geworden ist, dass selbst wenn man eine Sozialmiete quasi ansetzt, die dann 1/3 unter der Neubaumiete wäre, die Preise immer noch so hoch sind, dass das eben nicht für Familien, die einen entsprechenden Schein haben, das dann dadurch erschwinglich wäre. Das heißt, da müssen wir schauen, inwiefern es nicht Möglichkeiten gibt mit dem Land zusammen, dass man diese Sozialquoten aus dem Neubau abtauscht gegen Bestandswohnungen, die eben noch mit einer deutlich günstigeren Miete dann einhergehen.
Was wir auch versuchen vorwärts zu bringen sind, ist das einfache Bauen. Wir haben jetzt gerade in Baden Württemberg eine LBO Novelle, die auf dem Weg ist. Ich hoffe, dass da noch ein paar Impulse kommen in der Richtung mit dem Gebäudestandard E. Ich denke, dass wir unsere Bauvorschriften, die vielen Gesetze, die damit einhergehen, dass man die entschlacken müssen, dass wir einfach uns auf das Wesentliche konzentrieren und dann vielleicht auch die vielen sehr technischen Einbauten in den Gebäuden, das zurückschrauben und tatsächlich auf eine einfache Bauweise wieder zurückgehen, um das günstiger zu machen und das was wir als Kommune darüber hinaus in der Hand haben, das ist die Art und Weise, wie wir Bebauungspläne machen.
Da versuchen wir auch einfache oder einfacher zu denken. Wir haben jetzt z.b. viele alte Bebauungspläne, wie viele Städte in unserer Größe und in dem alter z.B. aus den ER Jahren. Da steht dann halt drin, dass die Dachgeschosse nicht für den Wohnraum genutzt werden dürfen, weil sie dafür nicht geeignet werden. Das ist natürlich völlig aus der Zeit gefallen. Wenn wir jetzt aber alle diese Bebauungspläne anpassen würden, also neue Bebauungspläne daraus machen würden, wäre das ein Wahnsinnsarbeit.
Und ich gehe jetzt mit meiner Bauverwaltung und der Stadtplanung den Weg, dass wir sagen, wir legen dem Gemeinderat einen Beschluss vor, eine Art Rahmenplan, wo drinsteht, wie da drin der Wohnraum genutzt werden soll. Also wie auch Dächer ausgebaut werden könnten mit Dachgauben, mit einer Kniestöcken, also dass man es ein bisschen höher macht etc.
Und der Gemeinderat beschließt dann diesen Rahmenplan. Das haben wir auch einmal gemacht, ist einstimmig durchgegangen. Und damit hat jetzt die Baurechtsbehörde dann wie so eine Art Hausaufgabenheft, wie sie Baugesuche befreien können, wenn die denn dann kommen, ohne dass wir über einen langen Prozess dann den Bebauungsplan ändern müssten. Das ist ein ganz gutes Mittel, was wir jetzt Zug um Zug weiter nutzen.
[00:19:22] Alexander Schmidt: Das ist wirklich alles sehr gut zu hören. Also für diejenigen, die die Region hier nicht so gut kennen, es gehört immer in Deutschland zu den teuersten Regionen zum zum Wohnen. Das ist wirklich sehr gut zu hören, was jeder alles macht. Und dann hoffen wir, dass das uns dabei hilft, aus der Baukrise auch so ein bisschen herauszukommen. Ihr habt auch noch andere Themen, die euch rumtreiben. Modulbauweise, Klimakarte. Vielleicht möchtest du uns zu 10 Themen noch ein bisschen was erzählen.
[00:19:46] Andrea Schwarz: Ja, das kann ich gerne. Also modulbauweise, das ist vor allem ein Thema unserer Tochter, unserer städtischen Wohnbau, die einen Cube entwickelt haben. Der ist auch schon einige Jahre alt, also auch schon mehrfach umgesetzt, also gebaut worden in der Stadt.
[00:20:06] Alexander Schmidt: Für diejenigen von euch, die sich da die Daten mal ein bisschen näher angucken können. Das war eine der ersten Projekte, die auf unserer Plattform geteilt wurden von Kollegen von dir. Als Projekt kann ich mich noch gut dran erinnern, dass das eingestellt wurde. Also entschuldige, die unterbrechen.
[00:20:20] Andrea Schwarz: Ja, gerne, gerne. Aber tatsächlich, das ist ein Thema, was uns umtreibt, weil es auch eben in das günstige Bauen darauf einzahlt, inwiefern man nicht in Modulbauweise weiterbauen kann und auf die Art und Weise Planungsleistungen reduziert, Planungsabläufe reduziert und ja, die die Vorteile dieser Modulbauweise dann eben nutzt. Und da haben wir mit mit der WBL Wohnbau Ludwigsburg, unserer Tochter, da sehr gute Erfahrungen, gerade jetzt auch für Unterbringung von von Geflüchteten, das schnell auch dann bauen zu können in einer vernünftigen Qualität, was glaube ich auch für die Integration eine ganz gute Sache ist.
Dann hattest du nach der Klimakarte gefragt.
Ja, wir haben die Stadt untersuchen lassen, noch lange bevor die deutsche Umwelthilfe gesagt hat, dass Ludwigsburg ganz schwierig ist bei der bei der Hitzeentwicklung, haben wir in der Stadt geschaut, wie wie ist denn die Hitzebelastung heute Tagsüber, wie kühlt sich es in der Nacht ab und wie wird es in verschiedenen Szenarien, wie wird es in einigen Jahren aussehen? Und tatsächlich sind die Karten alarmierend, weil wir gerade im Westen der Stadt, wo wir diese großen Industriebetriebe haben, große Versiegelungen haben, aber auch in der Innenstadt. Und das ist jetzt so die die zwei, die Kehrseite der Medaille einer verdichteten Stadt, dass es eben sehr viele versiegelte Bereiche gibt. Ÿousand. Und das hat bei uns zu auch einer Strategie geführt, dass wir gesagt haben, wir müssen kühle Orte schaffen. Wir schaffen es nicht jetzt ähnlich wie in Neapel, da ist die Altstadt ist, also wir bekommen ein Klima wie in Neapel, aber Neapel hat ganz andere Voraussetzungen, weil die Gassen, also die Gebäude verschatten sich gegenseitig und damit sind die Gassen unten einigermaßen kühl. Das können wir jetzt in unserer barocken Planstadt können wir das nicht umsetzen. Die Straßen haben eine gewisse Breite und mit der müssen wir umgehen. Wir müssen aber auch eine Stadt der Alleen heißt, wir haben Bäume.
Und was wir jetzt versuchen, ist, Trittsteine in der Stadt zu implementieren, dass wir immer wieder kühle Orte haben, sodass man durch die Stadt auch in heißen Zeiten durchkommt und aber immer wieder eine Stelle hat, wo man sich dann auch ausruhen und zweitausendein sich abkühlen kann, was gerade jetzt für ältere Menschen oder Menschen mit gesundheitlichen Problemen eine ganz wichtige Sache sind, damit sie im Sommer überhaupt noch von A nach B kommen können in der Stadt.
Und dann wird es spannend werden, wenn wir überlegen, wie wir kühle Luft von außen in die Stadt reinbekommen, im Zusammenhang mit z.B. auch mit der Verlegung der Fernwärme, die wir brauchen für die zweitausendein Wärmewende, inwiefern es Straßenzüge gibt, die man möglicherweise ertüchtigen kann, dass sie als Ventilationsachse dienen können, also indem sie sich nicht so arg aufheizen, weil eben deutlich mehr Begrünung da drin ist in dieser Straße und so dann kühle Luft von außen in die Stadt reinkommen kann, um die Stadt nachts dann abzukühlen.
[00:23:40] Alexander Schmidt: Lass uns noch mal kurz zu der Klimakarte zurückkommen. Das klingt ja so, als wäre die sehr feingranula, wenn du da auch auf Strassenzugebene und sowas Analysen machen kannst. Wie genau wurde die zusammengestellt? Also welche Messungen wurden auch gemacht? Wie genau sind die Simulationen? Also kannst du da einzelne Maßnahmen, so wie du sie jetzt auch beschrieben hast, da drin dann wirklich auch den Effekt darstellen in dieser Karte?
[00:24:01] Andrea Schwarz: Ja, das kann man. Das ist allerdings relativ aufwendig. Wir haben das mal für den für den Arsenalplatz. Das ist unser aktuelles Projekt bei der Klimaanpassung und auch Aufenthaltsqualitätsverbesserung. Da haben wir das mal ausprobiert, was daraus folgen würde.
Lässt sich machen, ist teuer. Deswegen versuchen wir jetzt den Weg so zu gehen, dass wir uns eine Hinweiskarte oder eine Massnahmenkarte erstellen lassen, an welchen Stellen es wichtig wäre, um die kalte Luft von außen nach innen zu bekommen, wo es wichtig wäre, eben diese Ventilationsachsen neu zu kalibrieren.
Der Maßstab ist tatsächlich geht bis in die Blöcke, die Baublöcke runter, so dass man auch sehen kann, was dann Schattenwirkung beispielsweise bringt. Tatsächlich eine Erkenntnis aus diesen Klimakarten aus dem ersten Schritt war die, dass die Freibereiche, die wir haben in der Stadt, wir haben südlich vom Schloss, den schönen Südgarten, ist eine Rasenfläche mit mit Blumen, wunderschön gestaltet. Allerdings in dieser Hitzekarte stellt man fest, dass dieser Bereich eine ähnliche Temperatur aufweist wie unser Marktplatz, der quasi komplett mit Steinplatten belegt ist.
Man stellt also fest, auch die Rasenflächen heizen sich im Sommer ordentlich auf und auch da kann man es nicht aushalten. Da, wo man es aushält, ist unter den Bäumen. Es ist der Schatten, der also Bäume, das Grünvolumen und der Schatten, der die Abkühlung bringt. Und das versuchen wir eben in diesen in den Straßenzügen oder jetzt am Arsenalplatz dann auch umzusetzen.
[00:25:45] Alexander Schmidt: Sehr spannend. Ganz viele Themen zum Thema Klima und sehr lokal Klima auch. Du hattest auch schon angesprochen, die Energiewende, die Heizwende, die, die notwendig ist. Ihr hattet euch auch als Ludwigsburg beworben für den European Energy Award. Erzähl uns da mal vielleicht noch ein bisschen was dazu, warum das auch wichtig ist, an solchen Sachen teilzunehmen als Stadt.
[00:26:09] Andrea Schwarz: Ja, sehr gerne. Also wir nehmen schon seit vielen Jahren am European Energy Award teil und sind jetzt sehr stolz darauf, den Gold Hattrick geschafft zu haben. Also dreimal hintereinander Gold bekommen, steigern uns jedes Jahr. Also es wird jetzt die Systematik wird jetzt noch mal angepasst, wird jetzt neu aufgestellt und dann müssen wir schauen, wie weit man dann kommen. Aber die Zielerreichung war jedes Jahr, ist jedes Jahr besser geworden.
Das bestätigt uns in unseren Bemühungen. Und von daher ist es eben auch wichtig, dieses Konzept des European Energy awards, damit man eben auch eine Evaluierung hat und schauen kann, wie man vorwärtskommt und was es bringt, was welche Maßnahmen tatsächlich einbringen. Wir haben mit der Vorgabe der kommunalen Wärmeplanung haben wir uns auch auf den Weg gemacht und haben für Ludwigsburg den Beschluss, dass wir 75 % über Fernwärme die Stadt versorgen wollen, um klimaneutral werden zu können. Und es sind jetzt eben Arbeiten, die die Stadtwerke jetzt gerade vorantreiben bei den Transformationsplänen. Also wo kann dann als erstes Fernwärme verlegt werden? Unsere Bürgerschaft ist natürlich sehr gespannt drauf, erwarten schnellstens da Ergebnisse, was mit der kommunalen Wärmeplanung, die wir jetzt nach den Vorgaben des Landes machen, gemacht haben. Erstmal ja noch nicht, noch nicht. Wie diese Erwartungen noch nicht erfüllen konnten, weil die Menschen eigentlich wissen wollten, ja, wann kommt denn zu mir Fernwärme? Und das kann die kommunale Wärmeplanung nicht. Da brauchen wir noch ein bisschen Zeit. Aber diese Transformationspläne, die sind jetzt gerade in der Erarbeitung von Seiten der Stadt sehr, sehr spannend.
[00:28:01] Alexander Schmidt: Scheint es schon sehr viel gut zu laufen. Doch viel Fortschritt. Bei den ganzen Themen, die du betreust, ist natürlich sicherlich auch das eine oder andere dabei, das nicht so läuft, wie du dir das wünschst. Das ist so eines meiner Lieblingssegmente Podcast, auch so ein bisschen drüber zu reden. Welche Projekte gibt es denn, die ihr Strategien habt, ihr macht, wo du sagst, die sind weit hinter Zeitplan oder weit über Budget oder da funktioniert gerade was gar nicht? Ÿousand und was sind auch so die Learnings, die man aus solchen Projekten dann sieht?
[00:28:30] Andrea Schwarz: Also das, was tatsächlich für uns ein großer Hemmschuh ist, ist tatsächlich der Fachkräftemangel und der Finanzmangel. Also beides, weil wir auch jetzt, wenn wir extern Gutachten vergeben, beispielsweise jetzt gerade diese diese Klimakarte, von der ich gerade gesprochen hatte, die uns dann Hinweise gibt, wie es in der Stadt dann, wo man, wo man Ventilationsachsen beispielsweise einbauen könnte, gerade wenn die Fernwärme ausgebaut wird.
Das hätte ich gerne viel schneller, damit wir da auch den den Stadtwerken einen Hinweis geben können, wie eben Zahnräder auch ineinander greifen. Also wo das von Seiten der Klimaanpassung besonders gut wäre, Straßenzüge schnell in die Fernwärmeversorgung reinzubringen, um mit dieser Baustelle dann gleichzeitig den Straßenkörper zweitausendein klimaangepasst gestalten zu können. Vielleicht auch ein Sanierungsprogramm Klimaanpassung auf den Weg zu bringen. Das wäre so ein Wunsch an die Landesregierung, dass man von der Städtebauförderung da vielleicht so eine Klima Sanierungsförderung noch mit reinbringt.
[00:29:40] Alexander Schmidt: Auf Quartiersebene schauen wir, dass das weitergeleitet wird.
[00:29:44] Andrea Schwarz: Dankeschön.
Ja, also da merken wir einfach, dass die zweitausendein, sowohl die externen Fachleute als auch bei mir die Fachleute im Haus, dass wir eben immer wieder Menschen bräuchten, also dass wir auch auf dem Arbeitsmarkt gar nicht so viele Menschen finden, wie wir bräuchten.
Deswegen sind wir sehr daran interessiert, auch jetzt KI gestützte Programme zu bekommen, wie wir da uns auch besser aufstellen können. Das ist das eine und das andere, gerade wir haben es vorhin von der von der kommunalen Wärmeplanung gehabt oder was das bedeutet, das in der Stadt umzusetzen. Und das sind die Finanzen natürlich ein Riesenthema. Wir werden wahrscheinlich eine halbe Milliarde Euro brauchen, um die Stadt mit der Fernwärme, mit den mit der Leitungsverlegung fit zu machen, so wie wir uns das vorstellen. Dann kommt noch das Thema Energieerzeugung dazu. Dann stellt sich aber auch noch die Frage ja, wie viel Baustelle verträgt diese Stadt eigentlich gleichzeitig?
Weil ich kann und will ja die Stadt auch nicht lahmlegen. Das geht nicht. Und dann kommt auch wieder da die Frage ja und welches Thema Geld geregelt hätte und auch weiß, wo ich welche Baustellen gerade noch ertragen kann, bevor die Stadt zusammenbricht. Welche Firmen gibt es eigentlich, die diese Fernwärmeleitungen in der Stadt verlegen? Also auch wieder Fachkräftemangel. Das sind gerade große Themen, die uns die uns umtreiben und ja, bauen, günstiger bauen, da haben wir noch keine durchschlagende Lösung als keine, die ich jetzt in den Markt reinschmeissen kann. Ich stelle nur fest, dass der Bedarf ist riesig. Wir haben riesigen Wohnungsbedarf und haben keinen Markt, der diesen Bedarf decken kann, weil schlichtweg ist alles viel zu teuer ist, als dass sich das jemand leisten könnte. Zweitausendein. Und das bringt uns sozialpolitisch große Schwierigkeiten, weil das bedeutet, am Ende bedeutet das, dass die Menschen, die einen kleineren Geldbeutel haben oder teilweise ist es in der Mitte der Gesellschaft angekommen, dass sie sich das nicht mehr leisten können, in Ludwigsburg zu wohnen, was dazu führt, dass ich hinterher wieder mehr Menschen im Auto oder in der S Bahn habe und beide Verkehrssysteme maximal überlastet sind.
Das ist gerade ein Thema, was nicht so richtig gut fliegt, wo es noch keine richtig gute Lösung gibt, aber wo ich weiß, dass mir da dringend Lösungen brauchen.
[00:32:14] Alexander Schmidt: Wenn du einen Wunsch hättest und jetzt ein Genie hier einfach aus der Karaffe hier hüpfen würde, fragen würde Andrea, was würdest du dir wünschen, um diese Probleme zu lösen? Wie würde dein eine Wunsch aussehen, um diese Probleme in den Griff zu bekommen.
[00:32:30] Andrea Schwarz: Da würde ich jetzt gerne mit dir gedanklich in den Märchengarten wandern und hätte zum einen gerne den Knüppel aus dem Sack und den Goldesel.
[00:32:39] Alexander Schmidt: Sehr schön. Wer diese Märchen zweitausendein nicht kennt, kann ich kann ich nur empfehlen, hier mal in den Märchengarten in Ludwigsburg zu gucken und sich da die entsprechenden Stücke anzugucken. Sehr schön, sehr schön. Das lassen wir genauso stehen. Vor allem ich glaube, ich sollte fragen, wer den Knüppel abbekommen würde, aber vielleicht lassen wir das auch.
[00:33:00] Andrea Schwarz: Manche, manche Gesetze, die vielleicht überflüssig sind, weil ja, wie gesagt, ich bin von Haus aus Architektin und Stadtplanerin und meine Haltung ist, ist das Baurecht ist dazu da, das Bauen zu ermöglichen. Und heute haben wir viele Rechtsgebiete, die das Bauen eigentlich verunmöglichen.
[00:33:21] Alexander Schmidt: Wunderbar. Gibt es noch Themen, die du ansprechen wolltest, wo wir jetzt auch vielleicht ein bisschen zu schnell drüber geflogen sind, wo du sagst, das möchtest du unseren Zuhörern noch mitgeben, bevor wir dann sozusagen in die abschließenden Segmente auch gehen?
[00:33:35] Andrea Schwarz: Naja gut, es gäbe noch jede Menge zu erzählen über die Stadt. Also wir haben natürlich ganz hochspannende Entwicklungsprojekte, also gerade rund um den Bahnhof, da passiert in Ludwigsburg sehr viel.
Die Stadt hat vor einigen Jahren eine ehemalige oder ein Industriegebiet, ein ehemaliges Industriegebiet gekauft, gemeinsam mit einem privaten Investor, allerdings räumlich getrennt. Wir haben die Produktionsstätten, das ist das sogenannte Frank Areal mit CK.
All die, die mal Karo Kaffee in der Jugend getrunken haben, die wissen das. Das ist der Frank Café, direkt am Bahnhof gelegen.
[00:34:17] Alexander Schmidt: Da ist jetzt auch schon Shirts Base mit drin.
Ich war da mal auf Metapher.
[00:34:21] Andrea Schwarz: Genau. Und dieses Gelände, das entwickeln wir jetzt so nach und nach. Uns kommt da auch die Baukrise so ein bisschen in die Quere, aber wir haben uns mit dem Gemeinderat zusammen vorgenommen, dieses Gelände in einem hochspannenden urbanen Kontext quasi weiterzuentwickeln und mit diesen alten Industriebauten möglichst viel davon stehen zu lassen, weil es einen ganz eigenen Charakter eben hat. Und wer im Sommer in Ludwigsburg ist, jetzt Sommer neigt sich ja langsam dem Ende, aber wo ich wirklich herzlich dazu einladen kann, das ist das High Frankie, was so eine so eine pop up bar mit einem Bahnhof in diesem alten Industriegelände ist, was donnerstags bis Samstag abends geöffnet hat, wo man sehr chillig einen kleinen Cocktail oder ein Feierabendbier genießen kann. Und dieses Gelände tun wir jetzt so langsam auch mit Zwischennutzungen in auf eine neue Reise schicken.
[00:35:20] Alexander Schmidt: Da bin ich ja froh, dass es heute Freitag ist und ich da noch vorbeigucken kann. Vielen, vielen Dank. Das waren alles super spannende Themen. Ich glaube, wir könnten noch 1 Stunde erweitern reden für unseren nächsten Segment. Das heißt Shoutout.
Kannst du dir eine Person, eine Organisation, Kollegen in der Stadt, eine Person, von der du gehört hast, aussuchen, die du denkst, die hat mehr Anerkennung in dem Bereich und die so ein bisschen Danke sagen an deren Aktivitäten, was die für die Stadt oder für dich getan haben? So ein kleines Dankeschön.
[00:36:08] Andrea Schwarz: Ich glaube, dass wir also nicht nur bei mir in der Stadt, sondern in allen Städten den Gemeinderäten mehr Respekt zollen sollten.
Diese Menschen arbeiten alle ehrenamtlich und sie tun es aus freien Stücken und bringen da unheimlich viel Zeit rein und machen sich die Entscheidungen nicht einfach. Also haben sehr viel da miteinander abzuwägen und stehen oft vor der Situation, dass sie wissen, dass sie eigentlich würden sie gerne was anderes entscheiden, aber für das Gesamtwohl der Stadt müssen sie dann doch anders entscheiden. Und vor denen ziehe ich tatsächlich den Hut. Das ist jetzt als Bürgermeisterin ist das jetzt vielleicht könnte man sich denken Mensch, das ist aber jetzt arg viel Zuckersosse ausgekippt. Aber ich meine es tatsächlich, tatsächlich ernst, weil ich stelle fest, dass die, dass der Respekt vor diesen, vor den Gemeinderäten, dass der eben abnimmt. Und das finde ich sehr schade, weil alle diejenigen, die meinen, dass sie es auch gut könnten oder vielleicht sogar besser könnten, die würde ich so einladen, dass sie auch aus sich auf Gemeinderatslisten aufstellen lassen und sich wählen lassen und dann auch selber Verantwortung übernehmen. Das halte ich nämlich für besonders wichtig. Und wenn ich noch eine Gruppe nennen darf, dann möchte ich gerne mal unseren unserem Bauhof und unseren Reinigungskräften Dankeschön sagen, weil ich finde, die machen in unserer Stadt einen super Job, halten die Stadt richtig schön sauber und auch hier unser Rathaus und das Umfeld. Und da freue ich mich immer drüber.
[00:37:46] Alexander Schmidt: Da gibt es nichts nichts zu ergänzen. Ein wunderbarer Schaut. Freut mich sehr. Noch eine letzte Frage, die stellen wir allen unseren Podcast Gästen. Und zwar geht es um die Definition des Begriffs Smart City. Deine persönliche Definition dazu, die wird uns alle sehr interessieren.
[00:38:03] Andrea Schwarz: Ja, Smart City ist eigentlich ein sehr weiter Begriff. Also zurückgeholt auf das, was der englische Begriff sagt, heißt es ist eigentlich eine kluge Stadt, eine kluge Stadtentwicklung.
Und ich beziehe das nicht nur auf KI gestützte oder Informationstechnologien oder ähnliches, sondern auf kluge Strategien in allen Bereichen, ob das im Sozialbereich oder im Wohnungsbereich oder im Finanzbereich angeht.
Das alles fällt bei mir unter Smart, wenngleich das meistens ja eher auf neue Technologien oder Innovationen im technologischen Bereich gemünzt wird. Aber ich finde, Smart kann man auch in vielen anderen Bereichen sein.
[00:38:48] Alexander Schmidt: Sehr schön. Wunderbar. Ich danke dir ganz, ganz herzlich. Und ich glaube, wir müssen auch noch mal so die Frage an die Community irgendwann stellen. Zweitausendein überhaupt weiß, dass viele Stadträte das ehrenamtlich machen, selbst in der reichen Kommune wie hier in Ludwigsburg. Würde mich mal interessieren, wer sowas eigentlich wusste, dass das eigentlich eine ehrenamtliche Tätigkeit auch ist. Wenn wir mal gucken, was man, was man da so rausfindet. Andrea, vielen, vielen, vielen Dank. Das hat sehr, sehr viel Spaß gemacht.
Und für alle Unsere Zuhörer, ich hoffe, ihr habt so viel gelernt wie ich auch. Ihr wisst, ihr könnt jederzeit auf unserem Knowledge Hub auch die Aktivitäten der Stadt Ludwigsburg nachgucken, was da so alles passiert. Die Daten sind natürlich kostenlos. Generiert euch ein Profil, ihr könnt mehr zu Smart City Projekten, Lösungen implementieren und erfahren. Ich danke euch ganz herzlich fürs Zuhören, wünsche euch noch einen schönen Tag. Bis bald. Macht's gut. Ciao, ciao.
[00:39:36] Tamlyn Shimizu: Von meiner Seite noch thank you all for listening. I'll see you at the next stop on the journey to a better urban life.